Die Katholische Militärseelsorge kann im Februar 2006 auf 50 Jahre Militärseelsorge in der Deutschen Bundeswehr zurück blicken. Am 4. Februar 1956 wurde Joseph Kardinal Wendel, Erzbischof von München und Freising (1952-1960) auf staatskirchenrechtlicher Grundlage (Reichskonkordat) durch päpstliches Dekret zum ersten Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr ernannt. Aus diesem Anlass plant das Katholische Militärbischofsamt vom 10. bis zum 11. März 2004 in Berlin im Vorfeld dieses Jubiläums ein Symposium, auf dem unter verschiedenen Blickwinkeln diese 50 Jahre Militärseelsorge näher betrachtet werden sollen.
Im Folgenden werden mögliche Themenfelder genannt. Sie sind zunächst nur als Arbeitsthemen anzusehen, die nach Eingang entsprechender Beiträge noch modifiziert und ergänzt werden können.
Ein Schwerpunkt bei allen Themen sollte die Bedeutung der Militärseelsorge für die Deutsche Bundeswehr sein. Die Seelsorge der Soldaten ist dabei in verschiedenen Bezügen zu betrachten: in ihrem Verhältnis zur allgemeinen Seelsorge (Kategorien-Seelsorge), in ihrer Verankerung in den kirchlichen Ordnungen (II. Vaticanum, Apostolische Konstitution etc.), ihre Entwicklung vor dem Hintergrund des Deutschen Katholizismus nach 1945 sowie der staatlichen bzw. gesellschaftlichen Entwicklung bis zur Gegenwart. Und schließlich sollte auch und vor allem dem Verhältnis zwischen Militärseelsorge und Bundeswehr die Aufmerksamkeit gelten. Der Wandel der Bundeswehr von der Landesverteidigung hin zu einer Einsatzarmee auch im Ausland, der Wandel des Berufsbildes des Soldaten, seiner besonderen Lebensumstände und das sich wandelnde Verständnis der Gesellschaft für Wesen und Aufgaben der Streitkräfte haben Auswirkungen auf die Militärseelsorge. Dies sind nur einige Aspekte aus einem sicherlich vielgestaltigeren Spektrum.
Historiker, Politikwissenschaftlern, Soziologen, Theologen, Militärgeistliche und Soldaten sind eingeladen, sich mit Referatsangeboten an der inhaltlichen Gestaltung dieser Tagung zu beteiligen.
Wir erbitten Vorschläge mit einer kurzen Zusammenfassung bis zum Sept. 2003 an das Archiv des Katholischen Militärbischofs in Berlin.
Um in den Sitzungen genügend Zeit für die Diskussion zu lassen, sollten die Vorträge/Referate so konzipiert werden, dass ihre Länge 20 Minuten Redezeit nicht überschreitet.
Nach dem Symposium sollen die Beiträge in einer Publikation zur Drucklegung kommen.